v.l.n.r.: Oberst i Gst Peter Merz, Kantonsrätin Claudia Fluri-Halbeisen und Nationalrat Walter Wobmann
“GRIPEN - Ja oder Nein?“ Wir fragen einen, der ihn geflogen hat…! So die Einladung der SVP Ortspartei. - Am 18.
Mai befindet der Souverän über das Gripen-Fondsgesetz. Dieses regelt
die Finanzierung von 22 neuen Kampfflugzeugen des Typs Gripen E. Diese
sollen 54 veraltete F-5 Tiger ersetzen, welche vor der Ausmusterung
stehen.
Kantonsrätin Claudia Fluri begrüsste am letzten Samstagvormittag im
Saal des Gasthof Ochsen Mümliswil Referent Peter Merz,
Flugplatz-Kommandanten (Meiringen) und Oberst im Generalstab. Das
interessierte Publikum konnte direkt vom Kampfjetpiloten, der auch den
“Gripen“ schon geflogen hat, alle fachtechnischen Informationen rund um
das Thema “Gripen-Beschaffung“ erfahren.
Nationalrat Walter Wobmann äusserte sich zu Beginn der Veranstaltung
über den Stand der Dinge, betreffend des Abstimmungskampfes “neues
Kampfflugzeug“. Von Seiten der Befürworter wie der Gegner werden
zahlreiche und unterschiedliche Argumente angeführt, wobei diejenigen
der Sicherheit und der Kosten vermutlich am meisten verwendet werden.
Die Frage stellt sich hier auch; geht es bei der aktuellen Vorlage
tatsächlich um den Gripen oder wird die Vorlage missbraucht, um die
Armee und damit die Sicherheit unseres Landes weiter zu schwächen?
Die Flotte der Schweizer Luftwaffe besteht zurzeit aus 32 F/A 18
Hornet und 54 F-5 Tiger Kampfflugzeugen. Im langjährigen
Auswahlverfahren entschieden sich die Verantwortlichen für den Gripen.
Zur Wahl standen auch der französische Rafale-Jet (Dassault) und der
Eurofighter von EADS, so Oberst i. Gst Peter Merz. Dieser erklärte auch
die Unterschiede der verschiedenen Armee-Kampfjets. Eine moderne
Luftwaffe wird für die Sicherheit in der Luft eingesetzt, für
Polizeidienste (Kontrolle von Luftraumverletzungen etc.) zugunsten der
Zivilluftfahrt - nicht nur beim WEF Davos oder anderen internationalen
Grossanlässen.
Es können immer Vorkommnisse auftreten, wenn man bedenkt, dass
täglich 100‘000 Zivilflugzeuge (ohne Motorflieger gerechnet) weltweit
in der Luft sind, meinte Oberst Merz. Die Variante mit der Nato hätte
man beim Auswahlverfahren ebenfalls geprüft, aber diese käme u.a. auch
aus Kostengründen nicht in Frage. Der Gripen sei für die Schweiz ein
massgeschneidertes Flugzeug, das die von Parlament und Armeeführung an
ein modernes Militärflugzeug gestellten Anforderungen erfülle, und das
zu einem Preis, der in einem vertretbaren Rahmen liege. Es sei die
günstigste Variante für den Schutz in kritischen Lagen und die Erhaltung
unserer Souveränität.
Man war sich nach dem Vortrag unter den Besuchern einig, die
Sicherheit für unser Land beginnt in der Luft. Wer glaube, der Schutz
des Schweizer Luftraumes werde in Krisenzeiten durch die Nachbarstaaten
erledigt, verkenne die Realität. Auch das Aufrüsten der über 30-jährigen
Tiger F5 sei nicht realistisch und komme den Steuerzahler letztlich
teurer als ein Ja am 18. Mai zum Beschaffungskredit für den Gripen.
Wer ja sagt zum Gripen, sagt ja zur Schweizer Armee, zur Schweizer Luftwaffe. Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit.